WM-Debüt

WM-Debüt

Am Montag 27. Juli trafen wir uns in Nottwil, um die letzten Vorbereitungen für die Rennen zu treffen. Am Mittwoch begann die WM mit der Staffel, bei welcher ich leider nur als Zuschauer dabei sein durfte. Mit der anschliessenden Zeremonie wurde die WM offiziell eröffnet.

Am darauffolgenden freien Tag versuchte ich meine Enttäuschung, dass ich nicht in der Staffel starten durfte, etwas abzubauen und nach vorne aufs Zeitfahren zu schauen.

Am Freitag ging es für mich mit dem Zeitfahren los. Bis zur Eröffnungsfeier war ich, wie ich es vor Rennen gewohnt bin, sehr locker. Nun stieg der Druck, welchen ich mir grössten Teils selber machte, ins Unermessliche. Für die Medien waren nur Medaillen gut genug. Im Wissen, dass es unmöglich ist, das Podest zu erreichen, wollte ich trotzdem ein Zeichen meiner guter Form setzen und startete mit der schnellsten Zeit. Aufgrund des schnellen Starts vernachlässigte ich das regelmässige Atmen, was mir bereits beim ersten Aufstieg zum Verhängnis wurde. Trotz dem Versuch, mit einem anderen Atmungsrythmus das Seitenstechen zu mindern, blieb es in seiner vollen Stärke und die Chance für ein gutes Rennen war damit gelaufen. Der zweitletzte Rang, hiess es am Ende. Es war die grösste Niederlage und der schwerste Moment meiner bisherigen Karriere und in diesem Moment ging ich davon aus, dass es für mich gelaufen sei an dieser WM.

 

Steh auf, wenn du am Boden bist…

Mit aufmunternden Worten der Teamkameraden und dem freien 1. August konnte ich mich wieder fangen, um wieder nach vorne zu schauen und in meiner besseren Disziplin, dem Strassenrennen, anzugreifen. Diesmal ganz ohne Druck, auch der Puls war beim Einfahren im gewohnten Bereich, ging ich an den Start. Ich wusste, so etwas werde ich nicht noch ein zweites Mal zulassen und sagte mir wie bereits bei meiner Autoprüfung, dass ich mir keine Sorgen machen muss, da ich nichts anderes mache, als ich es gewohnt bin. Mit diesem Gedanken war ich anfangs Woche auch nach Nottwil gereist.

Bei der Startaufstellung gab es bereits den ersten Sprint, um möglichst aus bester Position starten zu können. Dies stachelte mich noch mehr an und ich fühlte mich in meinem gewohnten Element. Während des Rennens hiess es dann, mit dem anderen Schweizer zusammen zu arbeiten, um eine gute Schweizerleistung abzuliefern. Das Rennen verlief, wie ich es mich gewohnt bin. Ab der Mitte des Rennen machte sich jedoch der angeschlagene Ellbogen bemerkbar, und so kämpfte ich mit starken Schmerzen weiter, in der Hoffnung, dass nichts reissen würde oder zumindest nicht, bevor ich das Ziel erreicht habe.

In der Abfahrt erkannte ich, dass ich mich schneller um die Kurven getraute als der dritte Fahrer, welcher mit uns Schweizern unterwegs war.

In der letzten Runde gab ich kurz vor dem höchsten Punkt meine ganze Leistung und konnte meine Mitstreiter abhängen und den Vorsprung in den engen Kurven in der Abfahrt ausbauen.

Im Ziel angekommen, schaute der gute 14. Rang für mich heraus. Somit erfüllte sich meine persönliche Erwartung für die WM doch noch und ich weiss in Zukunft, dass es nach einem verpatzten Rennen noch nicht zu Ende ist.