Weltcup in Ostende Belgien

Die Vorfreude auf den ersten Weltcup seit Rund 1.5 Jahren war riesig. Beim Strassenrennen in Brügge einige Tage davor gab es zwar noch Verbesserungpotential, allerdings war ich optimistisch beim Einzelzeitfahren endlich, nach dem es im ganzen letzten Jahr wegen Übertraining gehadert hatte, ein gutes Resultat zu erzielen. Im Ziel angekommen, wusste ich aber gleich, dass es mit dieser tiefen Geschwindigkeit auf der langen Fläche nicht ein super Ergebnis werden wird.

Der 16. Rang und mit einer Minute Rückstand auf den Teamkollegen Fabian setzte mein optimistisches Denken vom Anfang wieder in eine Negative Richtung vom Vorjahr und ich wäre am liebsten sogleich abgereist.

Am freien Tag war ich daher noch immer sehr genervt über mein Ergebnis und musste versuchen, mir einzureden, dass es im Strassenrennen dann schon besser kommen würde.

Am Start des Strassenrennen freute ich mich auf das Rennen, doch irgendwie war das Resultat doch noch in meinem Hinterkopf hängig und so störten mich die Schmerzen in der rechten Schulter mehr als mir lieb war. Zudem kam schon bald Seitenstechen dazu. So musste ich, nachdem der Pole vor mir die Lücke zur Spitze aufriss die Spitze ziehen lassen und kämpfte mich mit ihm weiter. Bereits nach kurzer Zeit waren wir ein schönes Grüppchen von fünf Fahrer, welche einander bei der Führungsarbeit aushalfen. Gierra der Pole hatte jedoch wenig Interesse daran, die vordere Gruppe einzuholen (sein Teamkolleg Wilk befand sich in dieser Gruppe, sowie Fabian), weshalb ich ihn hätte loswerden wollen. Jedoch blieb Gierra hartnäckig an der Gruppe dran. Ab diesem Zeitpunkt merkte ich allerdings nicht mehr vom anfänglichen Frust und ich war nun richtig im Rennmodus angelangt. Auch die Schmerzen waren wie verlogen. Da ich recht viel Führungsarbeit leisten musste, war mich klar, dass ich das Risiko die letzten rund fünf Kilometern nochmals die Führungsarbeit zu übernehmen nicht eingehe, da ich sonst von der Spitze aus hätte den Schlusssprint ansetzen müssen.

Der Schlusssprint wurde bereits recht früh vor dem Ziel lanciert, welchen ich mitzog und erst im Fotofinish mich von Gierra geschlagen lassen musste.

Am Ende reichte es für Rang zwölf, welcher noch immer nicht für den besten Schweizer reichte, jedoch konnte ich endlich meine negativen Gedanken ablegen und nochmalls enorme Kraft für den Schlusssprint aufbringen, da ich mit ganzen Willen diesen gewinnen wollte.