Saisonstart

Die Saison begann wie im Vorjahr mit dem nationalen Rennen in Kiesen im Bernbiet. Bereits kurz nach dem Start befand ich mich mit Micha Wäfler auf der Verfolgung von Fabian Recher, welcher letztes Jahr mit grossen Abstand das Rennen gewinnen konnte. Wir versuchten mit guten Führungswechsel den Sieg nicht kampflos an Fabian zu überlassen, es gelang uns allerdings nicht, mit dem schnellen Tempo des Berners mitzuhalten. Auf der letzten Runde versuchte ich mit einer Attacke in einer technischen Kurve die Lücke zu Micha zu öffnen, da mir bewusst war, dass ein Schlusssprint gegen einen extrem kräftigen Micha im Flachen Rennen schwierig zu gewinnen sei. Da Micha jedoch mein Plan durchschaute, gelang mir die Flucht nicht und es kam zum Schlusssprint, welcher Micha für sich entscheiden konnte. Trotz Rang 3 (im Vorjahr 2.) war ich zufrieden mit dem Rennen, konnten wir die Durchschnittsgeschwindigkeit gegenüber dem Vorjahr um zwei Stundenkilometer verbessern.

 

Auch das zweite Rennen war mit dem NHC Lugano ein Rennen aus dem Nationalen Handbikecup. Da ich wusste, dass mit Fabian Recher und Micha Wäfler zwei schnelle Athleten nicht  am Start sind, stand für mich der Sieg im Fokus. Um meine Gegner nicht vom Windschatten profitieren zu lassen, versuchte ich bereits von beginn an, das Rennen schnell zu gestalten. Einige Runden fuhr ich mit einem Ausländischen Athleten  zusammmen, bevor dieser in einer Kurve den Anschluss verlor und ich mich danach alleine an der Spitze absetzte und am Ende mit einem deutlichen Vorsprung gewinnen konnte.

Diese zwei Resultaten auf Strecken, welche mir üblicherweise zu flach sind, gaben mir Motivation für den Weltcup in Belgien. 

 

Der Weltcup in Belgien war für mich immer so eine Geschichte, da ich auf dem flachen und Windigen Kurs in Ostende noch nie ein befriedigendes Resultat erreichen konnte. Nun wusste ich, das mein neues Handbike einiges besser läuft und ich resistenter gegenüber hohes Tempo im flachen Bereich geworden bin.

Nach Rang 17. und nur 3. Schweizer im Feld wurde mein Optimismus nach dem Zeitfahren, auf einen Schlag zerschlagen.

Mit dem Gedanken, dass das Strassenrennen dieses Jahr in Brügge und nicht mehr in Ostende stattfinden wird und ich nur mit der Strecke in Ostende mühe habe, gings zum Strassenrennen.

Die Besichtigung lies erahnen, dass dies ein extrem schnelles Rennen geben wird. Anderst als in anderen Jahren, sah ich das nicht als verfrühte Niederlage an, sondern als Motivation, mich auch in Rennen, welche eigentlich nicht auf mich zugeschnitten ist, positiv präsentieren zu können. So half ich in der Führungsposition mit, als sich vor uns eine kleine Spitzengruppe absetzen konnte. Allerdings bemerkte ich, dass ich ein so hohes Tempo an der Spitze nicht über längere Zeit halten kann und somit keine grosse Hilfe für das Einholen der Spitze sein wäre, weshalb ich mich im Feld zurückfallen liess um mich von der Führungsarbeit zu erhohlen. Danach hiess es mit Tobias Lötscher dem zweiten Schweizer im Feld das schnelle Rennen zu überstehen und für den Schlusssprint parat zu sein. Bei diesem konnte ich aufgrund des bereits hohen Tempo mich nicht ganz dort platzieren, wo ich eigentlich wollte, hatte aber auch keine all zu schlechte Ausgangslage. Aus der dritten Reihe heraus gesprintet konnte ich zwei Fahrer überholen, ehe ich einer davon vor dem Ziel wieder an mir vorbei ziehen lassen musste. Am Ende stand mit dem 12. Rang ein Ergebnis in der ersten Häfte an und die Distanz zur Spitze mit Fabian Recher als dritt Platzierter war noch nie so klein. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 42 kmh, war es mein bisher schnellste Rennen und erst mein zweites Rennen, in welchem ich die "magische Marke des 40er" durchbrechen konnte.